Die AHV stärken: Ja zur Altersvorsorge 2020

Das Reformpaket Altersvorsorge 2020 erlaubt einen sozialen Fortschritt, den die Gewerkschaften schon seit langem fordern: Endlich wird die AHV gegenüber der zweiten Säule gestärkt. Dieser Ausbau der ersten Säule unserer Altersvorsorge ist besonders für tiefe und mittlere Einkommen sowie für Frauen wesentlich. Tatsächlich profitieren sie am meisten von der AHV. Denn die hohen Einkommen tragen durchschnittlich viel mehr zur Finanzierung der AHV-Renten bei als alle anderen Versicherten.
Die Gewerkschaften haben mir ihrer Volksinitiative AHVplus, die Rentenhöhe ins Zentrum der Debatte gesetzt. Dank über 40 Prozent Ja-Stimmen zu AHVplus ist es uns gelungen, die Altersvorsorge 2020 in unserem Sinn zu beeinflussen und den sogenannten Ständeratskompromiss mit der AHV-Erhöhung durch die Schlussabstimmung zu bringen.
Die Reform Altersvorsorge 2020 ist ein Kompromiss, der als Gesamtpaket aus der Sicht der Arbeitnehmenden unter dem Strich positiv ausfällt. Zwar bringt die Vorlage mit der Erhöhung des Frauenrentenalters auf 65 auch einen bedeutenden Rückschritt. Andere zentrale Forderungen der Gewerkschaften werden aber erfüllt:
Rentenniveau bleibt erhalten
- Die Rentenhöhe bleibt erhalten. Alle Angriffe auf die Renten heutiger Rentnerinnen und Rentner konnten wir abwehren. Und für Neurentnerinnen und Neurentner wird im Gegensatz zur Vorlage, die 2010 in der Volksabstimmung Schiffbruch erlitt, diesmal die Senkung des Umwandlungssatzes in der zweiten Säule ausgeglichen, unter anderem dank einer Besitzstandgarantie für alle ab 45 Jahren.
AHV-Erhöhung über den Mischindex hinaus
- Die AHV-Renten zukünftiger Rentnerinnen und Rentner werden erstmals seit 40 Jahren über die regelmässige Anpassung an Teuerung und Lohnentwicklung (Mischindex) hinaus erhöht. Dank der Erhöhung der AHV-Renten um 840 Franken pro Jahr für Alleinstehende und bis zu 2712 Franken jährlich für Ehepaare und dank der Ausgleichsmassnahmen in der zweiten Säule gibt es unter dem Strich für verschiedene Gruppen von Versicherten sogar insgesamt höhere Renten.
AHV-Finanzierung ist gesichert
- Die AHV-Finanzen werden bis 2030 mit einer leichten Anhebung der Mehrwertsteuer gesichert. Neu zu spüren bekommt die Bevölkerung einzig die Erhöhung um 0.3 Mehrwertsteuerprozentpunkte im Jahr 2021. Denn die ersten zusätzlichen 0.3 MWSt-Prozentpunkte werden bereits heute erhoben und würden lediglich ab 2018 statt in die IV in die AHV fliessen, sofern Volk und Stände der Reform zustimmen. Eine leichte Erhöhung der AHV-Beiträge (je 0.15 Prozentpunkte für Arbeitgebende und Arbeitnehmende), die erste Erhöhung seit über 40 Jahren, finanziert die Erhöhung der AHV-Renten. So werden nur künftige Rentnerinnen und Rentner geringfügig mehr belastet, jene also, die auch von der Erhöhung profitieren.
Teilzeitarbeit ist in der 2. Säule besser versichert
- Teilzeitarbeit wird in der zweiten Säule künftig besser abgedeckt. Davon profitieren insbesondere die Frauen. Damit wird die starke Rentenungleichheit zwischen Männern und Frauen auch bei den Pensionskassen abnehmen.
Ältere Arbeitnehmende sind besser geschützt
- Ältere Arbeitslose werden besser geschützt: Wer ab 58 seine Stelle verliert und arbeitslos wird, bleibt trotzdem weiter in seiner Pensionskasse versichert und behält anders als heute den Anspruch auf eine Pensionskassenrente. Selbst wer vor der Pensionierung keine Stelle mehr findet und keine Beiträge mehr bezahlen kann, wird in Zukunft endlich Anspruch auf eine Pensionskassenrente haben.
Das sind in den Augen der SGB-Delegierten starke und genug Gründe, um die Reform Altersvorsorge 2020 klar zu unterstützen und ein Ja für die Abstimmung vom 24. September zu empfehlen.
weitere Webinhalte des SGB Zur AV 2020
- Informationsbroschüre "Renten sichern, AHV stärken: 2x JA zur Rentenreform am 24. September"
- Kurzargumentarium "Ja zu sicheren Renten und mehr AHV"
- Kurzargumentarium "Was bedeutet Altersvorsorge 2020 für die Frauen?"
- Kurzargumentarium "Auswirkungen der Altersvorsorge 2020 auf das EL-System"
- Kurzargumentarium "So profitieren Bauern und Bäuerinnen von der Rentenreform"