Pensionskassen: Gelder fliessen vor allem in die Finanzzentren - Randregionen profitieren wenig von Anlagen und Vermögensverwaltungseinnahmen
Mit diesem Beitrag verabschiedet sich der Blog in die Sommerpause.
Eine Studie der Uni Neuenburg hat die Anlage- und Vermögensverwaltungsaktivität der 2. Säule in der Schweiz unter regionalen Gesichtspunkten analysiert. Der Befund: Alle Regionen zahlen in die 2. Säule ein. Doch die Sparguthaben fliessen vor allem in die Finanzzentren wie Zürich oder Genf. Dort werden die Vermögen vor allem verwaltet. Und dort wird das Kapital in weit grösserem Masse investiert als den peripheren Regionen.
Ergänzend dazu muss man noch anmerken, dass rund ein Viertel der Pensionskassengelder in ausländischen Aktien, Obligationen und Immobilien angelegt werden.
Die durchschnittliche Pensionskasse investiert rund 25 Prozent in Franken-Obligationen, 10 Prozent in Fremdwährungs-Obligationen, rund 17 Prozent in ausländischen und 13 Prozent in inländischen Aktien. Dazu kommen rund 20 Prozent inländische Immobilien. Ausländische Immobilien spielen fast keine Rolle. Rund 5 Prozent sind „alternative Anlagen“ (Private equity; Hedge-funds etc.). Die Verwaltung dieser Anlagen kostet rund 5 Mrd. Fr. Das sind Erträge, welche vor allem die Finanzzentren einkassieren.
Die Wertpapieranlagen erfolgen vor allem in börsenkotierte Firmen. D.h. in grössere Firmen, welche tendenziell in den wirtschaftlichen Zentren tätig sind. Doch nicht nur bei den Wertpapieren, sondern auch bei den Immobilienanlagen ist die Anlagetätigkeit relativ stark auf die Zentren ausgerichtet.
Die Pensionskassen halten rund 50 Prozent der Immobilien direkt. Die übrigen Immobilieninvestitionen erfolgen mehrheitlich über Anlagestiftungen und – zu einem wesentlich geringeren Anteil über Immobilienfonds. Rund 50% der Immobilienanlagen der Deutschschweizer Pensionskassen wurden gemäss einer KPMG-Umfrage im Raum Zürich getätigt. Obwohl nur rund ein Fünftel der Mehrfamilienhäuser in der Deutschschweiz im Kt. Zürich liegen. Die Anlagestiftungen sitzen zu einem grossen Teil in Zürich.
Angesichts dieser Situation ist es erstaunlich, dass die eher peripheren Regionen nicht stärker gegen diesen Mittelabfluss protestieren.
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