Mehr ältere Fachkräfte unter den Arbeitslosen: Hinweise, dass es der Industrie an die Substanz geht
Ein Jahr nach der Aufhebung des Mindestkurses bestätigt sich, dass die Frankenüberbewertung zu einem markanten Anstieg der Arbeitslosigkeit geführt hat. Innert Jahresfrist ist die Zahl der Arbeitslosen um 12698 Personen gestiegen. Am stärksten war die Zunahme bei den über 55-jährigen Männern (+11.8 Prozent). Bemerkenswert ist weiter, dass die Arbeitslosigkeit bei Personen mit Schweizer Pass deutlicher angestiegen ist (+8.6 Prozent) als bei AusländerInnen (+8.2 Prozent). Überproportional betroffen sind Industrieberufe. Der stärkste Anstieg verzeichnete die Maschinenindustrie (+34.7 Prozent), gefolgt von der Uhrenindustrie (+29.5 Prozent) und anderen Industriezweigen. Ebenfalls auffällig ist, dass die Arbeitslosigkeit bei Personen mit " fachfunktion " (+8.7 Prozent) stärker zunahm als bei den " Hilfsfunktionen " (+7.7 Prozent).
Diese Entwicklung ist ziemlich atypisch. Meist sind die Jüngeren stärker von einem Anstieg betroffen als die älteren Arbeitnehmenden. Gleichermassen haben Hilfsarbeitskräfte in der Regel ein grösseres Arbeitslosigkeitsrisiko. Dasselbe gilt für die AusländerInnen.
Die Entwicklung ist ein Hinweis dafür, dass es der industrie effektiv an die Substanz geht. Denn der Anstieg bei den älteren Arbeitnehmerkategorien und bei den Fachkräften weist darauf hin, dass Entlassungen und (Teil-)Schliessungen von Betrieben eine stärkere Rolle spielen.
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