Steigende Arbeitslosigkeit bei den Ü55
Seit einigen Monaten ist die Arbeitslosigkeit in der Schweiz insgesamt leicht rückläufig (saisonbereinigt). Das ist positiv. Negativ ist jedoch, dass die Zahl der Arbeitslosen bei den Altersgruppen 55+ weiter ansteigt. Die Arbeitslosen in diesem Alter haben es besonders schwer wieder eine Stelle zu finden – auch wenn sie bereit sind, beim Lohn starke Zugeständnisse zu machen. Sie sind bei der Stellensuche eindeutig benachteiligt.
Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen (saisonbereinigt)

Diese Entwicklung ist in einigen Branchen besonders ausgeprägt. So steigt beispielsweise in der Pharma, in der Energieversorgung, in der Informatik oder in der Landwirtschaft die Arbeitslosigkeit in diesen Altersgruppen besonders ausgeprägt. Die Tabelle unten führt die Branchen mit einer besonders starken Differenz zwischen dem Wachstum der Arbeitslosigkeit total bzw. bei den Ü50 und Ü55 detailliert auf.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Altersgruppen in ausgewählten Branchen

Die OECD empfahl der Schweiz im Jahr 2014 Massnahmen gegen die Benachteiligung der älteren Arbeitnehmenden zu ergreifen wie z.B. ein Nicht-Diskriminierungsgesetz. Studien aus den USA - z.B. vom Arbeitnehmerschutz-Skeptiker David Newmark - weisen darauf hin, dass die Wirkung einer solchen Massnahme positiv sein kann. Naheliegend wäre ein besserer Kündigungsschutz für langjährige ältere MitarbeiterInnen, wie das heute bereits in zahlreichen GAV der Fall ist. Zusätzlich können ältere Stellensuchende künftig von der ab 2018 geltenden Stellenmeldepflicht für die Firmen profitieren. Sofern der Bundesrat eine wirksame Verordnung beschliesst.
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